Trotz 3:0 in der Halbzeit, verlieren wir mit 3:4

Artikel vom 18. August 2025

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    Der Spielbericht heute mal aus der Sicht des Siegers:

     

    Traumstart für Heilbronn
    Vor 250 Zuschauern im Frankenstadion erwischte der VfR Heilbronn einen Start nach Maß. Schon in der 4. Minute brachte Lukas Böhm seine Farben mit 1:0 in Führung. Hakan Kutlu legte in der 15. Minute das 2:0 nach, und als David Scheurenbrand in der 40. Minute gar auf 3:0 erhöhte, schien die Partie entschieden. Young-Boys-Trainer Volker Grimminger sprach später von „drei Gegentoren in der ersten Halbzeit aus drei mehr oder weniger Chancen von Heilbronn“. Er monierte: „Wir waren ein bisschen blauäugig, naiv. Aber dass du aus drei Chancen drei Tore kriegst, ist halt auch ein bisschen Spielpech.“

    Grimminger sieht Chancen – und Pech
    Trotz des deutlichen Rückstands sah Grimminger schon vor der Pause Gelegenheiten, um ins Spiel zurückzufinden: „Wir hatten selber noch ein, zwei, drei gute Möglichkeiten, um zumindest zu verkürzen oder Anschluss herzustellen.“ Stattdessen ging es „eigentlich chancenlos in die zweite Halbzeit“.

    Blitzstart nach der Pause
    Doch dann zeigten die Young Boys ihr „wahres Gesicht“. Gleich in der 46. Minute verkürzte Hakan Aktepe auf 3:1. Grimminger lobte den Mut seiner Mannschaft: „Ich hatte diesen Gegner komplett mit allem im Griff. Sie hatten zwei Konter, was natürlich klar ist, weil wir hohes Pressing gespielt haben. Wenn sie die sauber ausspielen, wird es eng. Aber das war alles, was Heilbronn hatte.“

    Dauerdruck und späte Erlösung
    45 Minuten lang spielten die Gäste nun auf ein Tor. „Wir hatten die komplett 45 Minuten im Dauerdruck“, so Grimminger. „Wir machen glücklicherweise auch das 3:1 gleich nach der Halbzeit.“ Doch trotz „vier, fünf, sechs kompletter Hochkaräter“ dauerte es lange, bis der Anschluss fiel. Erst in der 83. Minute brachte Christos Chatzimalousis die Young Boys mit dem 3:2 wieder in Schlagdistanz. Nur zwei Minuten später gelang Marko Drljo der Ausgleich.

    Der späte Siegtreffer
    Die Partie stand nun auf Messers Schneide – bis Giuliano Iannuzzi in der dritten Minute der Nachspielzeit zum 4:3 für die Young Boys traf. Grimminger war begeistert von der Moral: „Die letzten zehn Minuten – beeindruckend, was die da geliefert haben.“

    Trotz Sieg: Kritik an der Defensive
    Der Trainer mahnte jedoch auch: „Fakt ist, wir dürfen nicht so schnell und so viele Gegentore fangen. Wir können nicht jedes Spiel drei oder vier Tore machen. Das wird nicht klappen.“ Zugleich zeigte er sich stolz: „Trotzdem Hut ab vor dieser Mentalität und dieser Leistung in der zweiten Halbzeit, wobei die erste Halbzeit auch nicht schlecht war.“

    Spiel gedreht – Spieler verloren
    Überschattet wurde der Sieg von der Roten Karte gegen Doppeltorschützen Chatzimalousis in der 93. Minute. Für Heilbronn bleibt nach dem Schock in der Schlussphase nur ein Punkt aus zwei Spielen. Die Young Boys hingegen stehen mit sechs Punkten und 7:5 Toren auf Rang drei der Tabelle – punktgleich mit dem TSV Berg und dem FC Holzhausen.

    Grimmingers Fazit
    Für den Coach steht fest: „Wir hatten den Gegner 30 Minuten komplett im Griff, belohnen uns dann halt nicht und kriegen im dümmsten Zeitpunkt das 3:0. Aber das dann aufzuholen, das zeigt Charakter.“